18. Mai 1905, 12.30h. New York.

Nachdem der Start zum "Kaiser`s Cup" am vorausgegangenen Tag wegen dichten Nebels verschoben wurde, segeln jetzt 11 Yachten über die Startlinie zwischen Feuerschiff Sandy Hook und dem Startschiff Vigilant. Unter ihnen, neben Hamburg und Atlantic, riesige Yachten wie das Vollschiff Valhalla und kleine, grazil gebaute wie die Yawl Ailsa von William Fife.

Das Wetter ist grau, regnerisch, eine steife Brise weht aus Ost.
Vor den Schiffen liegen über 3000 Seemeilen Nordatlantik.
Die Hamburg hat einen schlechten Start, vier Yachten liegen vor ihr, an zweiter Stelle der Dreimastschoner Atlantic unter der Führung eines des besten Yachtskipper seiner Zeit.
Charlie Barr hat in Europa wie in Amerika unzählige Pokale ersegelt und seine Erfahrungen mit dem deutschen Kaiser auf den Regattabahnen der Kieler Woche machen ihn zu einem ehrgeizigen Anwärter auf den "Emperor`s Cup".
Der Rennschoner Hamburg wird von Kapitän Peters geführt, als Vertreter des Hamburgischen Vereins Seefahrt ist Adolph Tietjens an Bord.
Beide können sicher sein, daß Wilhelm der Zweite größtes Interesse am Sieg der Hamburg hat, der Pokal ist von Ihm gestiftet (und selbst gestaltet), zudem wird das Rennen nicht nur symbolisch von der Deutschen Marine gesegelt, die Crew der Hamburg besteht aus Kriegschiffmatrosen. Und es wird ein spannendes Duell.

Nachdem sich beide Yachten vom Feld abgesetzt haben nimmt der Wind zu und die Atlantic sieht sich von der Hamburg durch die gröber werdende See gehetzt.
Die Schlagzeilen beiderseits des Atlantiks weden melden, daß der Deutsche Schoner die Führung vor der größeren amerikanischen Yacht übernommen hat.
Kurz darauf verlieren sich die beiden Yachten in der Weite der See.
In England, knapp zwei Wochen später, wird sich zeigen, daß die Atlantic die Hamburg um einen Tag geschlagen hat.
Bis in die Neuzeit wird die Rekordüberfahrt der Atlantik ungebrochen bleiben.